Pustertal in Südtirol
Das fast 100 km lange, sanft geschwungene Pustertal (ital. Val Pusteria) erstreckt sich von der Mühlbacher Klause bis nach Lienz und bildet mehrere Seitentäler.
Im Gegensatz zu den anderen großen Tälern in Südtirol, die historische Nord-Süd-Verbindungen darstellen, verläuft das Pustertal streng in West-Ost-Richtung.
Es liegt wie ein breiter Graben eingebettet zwischen dem vergletscherten Zentralalpenkamm der Zillertaler Alpen im Norden und dem hellen Kalkgestein der wild zerklüfteten Dolomiten im Süden, die in den legendären Drei Zinnen der Sextener Dolomiten ihren Höhepunkt finden. Umrahmt wird das Ganze von sanften grünen Wald- und Wiesenhängen.
Die Periadriatische Naht, von welcher die Pustertaler Linie einen Teil bildet, ist die große geologische Trennfuge zwischen Zentralalpen und Südalpen.
Das Pustertal stellt aber auch eine wichtige geografische Grenze dar: Die Wasser der Rienz, dem Hauptfluss des Tales, fließen nach Westen und münden über Eisack respektive Etsch in das Mittelmeer. Die Drau, die östlich des Toblacher Sattels entspringt, mündet über die Donau in das Schwarze Meer.
Die Staatsgrenze zu Osttirol bei Winnebach bildet ein unscheinbarer Sattel. Ein neues Tal im geografischen Sinn auf österreichischer Seite beginnt, das aber den Namen beibehält und bis nach Lienz reicht.